1. Tag
Fahrt ab Veranstalterbüro über Görlitz und Breslau nach Zabrze (Hindenburg O.S.). Der Bau der Zeche Königin-Louise begann 1791, als die dynamische industrielle Entwicklung in Oberschlesien zu einem starken Anstieg der Kohlenachfrage führte. Über 100 Jahre lang war das Bergwerk führend in der Steinkohlenindustrie, setzte modernste Technologie ein und brach Produktionsrekorde. Erst 1998 wurde der Abbau eingestellt. Heute zählt der als historisches Denkmal geschützte Komplex zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern in Oberschlesien. Sie unternehmen eine Tour durch die Mine Guido und erleben die Geschichte des oberschlesischen Bergbaus hautnah. Es geht durch bis in 320 Meter Tiefe, durch historische unterirdische Gänge und beeindruckende Maschinenhallen. Entdecken Sie die Technik und Lebenswelt der Bergleute vergangener Zeiten und tauchen Sie ein in ein Stück Industriegeschichte, welche die Region nachhaltig prägte. Im Anschluss können Sie sich im Park für Militärtechnik umschauen. Hier sind verschiedene Panzer sowie gepanzerte Fahrzeuge ausgestellt.
Auf dem Weg zum Hotel ist evtl. noch Zeit für einen Fotostopp an Bunkern bei Ruda Śląska (Ruda in Oberschlesien). Diese waren ein Teil des „Befestigten Bereiches Schlesien“.
Fahrzeit ca. 5 Std., Übernachtungen im Hotel bei Ostrava, -/L/A.
2. bis 3. Tag
Das Hultschiner Ländchen (Hlučínsko) ist ein kleines, aber historisch bemerkenswertes Grenzgebiet, das durch seine wechselvolle Zugehörigkeit und seine deutsch-tschechische Kulturprägung eine besondere regionale Identität besitzt. Die Geschichte der Region prägten vor allem ein mehrfacher Wechsel der Landeshoheiten und damit verbundene unterschiedlichste politische Interessen. Bereits im 14. Jahrhundert ging das Gebiet von Mähren an das schlesische Fürstentum Troppau. Im Zuge des Dreißigjährigen Krieges fiel das Gebiet an die Monarchie der Habsburger. Nach dem verlorenen Siebenjährigen Krieg wurde es preußisch und der Region Oberschlesien zugeordnet. Obwohl eine Volksabstimmung 1921 zu über 90 Prozent für den Verbleib im Deutschen Reich votierte, wurde das Gebiet durch die Bestimmungen des Versailler Vertrages der jungen Tschechoslowakei zugesprochen. Diese errichtete in den 1930er-Jahren innerhalb der Benes-Linie umfangreiche Bunkeranlagen zur Grenzsicherung nach Oberschlesien. Durch die Bestimmungen des Münchner Abkommens 1938 gelangten diese Wehranlagen kampflos in deutsche Hände.
Sie erkunden mehrere Bunkeranlagen in diesem Gebiet, welche als Teil des heutigen Schlesischen Landesmuseums als Freilichtmuseum zugänglich sind. Zudem sind einige Bunker im Umland von Hlučín (Hultschin), Darkovice (Klein Darkowitz) und Opava (Troppau) rekonstruiert und mit teils originalen Einrichtungsgegenständen versehen. Z.B. kann man in der Infanteriekabine OP-S 25 "Am Trigonometer" zwei L1-Festungsgeschütze in den Geschützräumen sehen oder in der Infanteriekasematte MO-S 19 „Alej“ eine einzigartige Festungs-Panzerabwehrkanone vz. 36 im Kaliber 47 mm sowie weitere Originalwaffen, darunter Lafetten und Optiken bestaunen.
Auf dem Besichtigungsprogramm stehen auch ein Besuch im Militärmuseum von Ostrava, ein Halt am sowjetischen War Memorial sowie am Panzerdenkmal für die 1. Tschechische Panzerbrigade und am Nationalen Denkmal für den II. Weltkrieg mit dem Monument und Museum.
Ein beeindruckendes Erlebnis wird sicher auch der Besuch der ehemaligen Witkowitzer Eisenwerke. Deren Ursprung reicht bis in die 20er-Jahre des 19. Jahrhunderts zurück. Der Komplex entwickelte sich für zwei Jahrhunderte zu einem der bedeutendsten Standorte der mährischen, österreichischen, deutschen und tschechoslowakischen, später tschechischen Schwerindustrie. 1998 wurde die Stahlproduktion eingestellt. 2002 erklärte man die Hochöfen zum Nationalen Kulturdenkmal. Seither wird ein Teil des Geländes als Kultur- und Veranstaltungszentrum genutzt und zieht seine Besucher in seinen besonderen Bann.
Fahrzeit ca. 2,5 Std., Übernachtung im Hotel bei Ostrava, F/L/A.
4. Tag
Sie fahren nach Pless. Das heutige Pszczyna begeistert mit seinem historischen Charme: Das prächtige Schloss, der idyllische Marktplatz und die verwinkelten Altstadtgassen zeugen von der bewegten Geschichte der Stadt zwischen Polen, Preußen und Österreich. Ein Ort voller Kultur, Geschichte und Atmosphäre. Wir laden Sie zu einem Besuch im Schloss (Pałac w Pszczynie) ein. Das prachtvolle Anwesen gehört zu den am authentischsten erhaltenen Adelssitzen Europas. Anders als viele Schlösser wurde es nicht neu arrangiert, sondern bewahrte seine originale Einrichtung des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Über 80 Räume sind nahezu vollständig im historischen Zustand erhalten. Erleben Sie den Lebensstil des europäischen Hochadels so real wie kaum anderswo. Das Schloss war Treffpunkt politischer und gesellschaftlicher Eliten, u.a. während des I. Weltkriegs. Es bietet einzigartige Einblicke in europäische Geschichte.
Die Familie von Hochberg und Pleß, insbesondere Graf Hans Heinrich XI. von und seine Ehefrau Daisy, geborene Mary Theresa Cornwallis-West prägten das Schloss, brachten internationales Flair und gesellschaftliche Bedeutung nach Pleß.
Während der Rückfahrt ist noch ein Halt in Gliwice (Gleiwitz) geplant. Der Sender mit dem über 100 Meter hohen Holzturm von 1935 ist ein technisches Denkmal in Oberschlesien. Bekannt wurde er durch den Gleiwitz-Zwischenfall von 1939 – heute erinnert er an Geschichte und Pionierleistung der Rundfunktechnik.
Fahrzeit ca. 6,5 Std., F/L/-.
Hinweis:
Die ausgeschriebenen Reiseprogramme werden von uns sorgfältig vorbereitet. Bitte haben Sie jedoch Verständnis, dass Änderungen vorbehalten bleiben und der zeitliche Ablauf bzw. die Reihenfolge der Programmpunkte verändert werden kann.