1. Tag
Anreise und Fort Battice
Fahrt ab Veranstalterbüro nach Belgien in die Provinz Lüttich zum Fort Battice. Das Fort wurde von 1934 bis 1937 auf einem strategisch günstig gelegenen Hügel (333 m) des Herver Plateaus gebaut und war somit das östlichste Fort des Lütticher Festungsgürtels. Es bestand aus 15 Kampfblöcken, davon fünf Artillerie-Kampfblöcke (2 Drehtürme für 12-cm-Geschütze und 3 Versenktürme für 7,5-cm-Geschütze), vier Kasematten für 6-cm-PAK und der Rest für die Infanterieeinheiten mit schweren und leichten Maschinengewehren. Die einzelnen Kampfblöcke waren durch ein 30 Meter tiefes Hohlgangsystem von ca. drei Kilometer Länge verbunden. Durch die Lage und die sehr gute Bewaffnung galt Battice als das wichtigste einzunehmende Werk für die Wehrmacht, um in Richtung Lüttich vorzustoßen. 12 Tage lang verteidigte sich das Fort gegen den ständigen Artilleriebeschuss und kapitulierte erst am frühen Morgen des 22. Mai 1940. Am Tag zuvor flogen deutsche Sturmkampfflugzeuge (STUKA) mehrstündige Angriffe und hinterließen erhebliche Schäden. Als besonders tragisch erwies sich ein unglücklicher Abpraller einer Stuka-Bombe, der 26 Belgier in den Tod riss und den Kampfblock nahezu komplett zerstörte. Sie besichtigen die erhaltenen Teile des Forts, ein restauriertes Schnellfeuergeschütz und können in der unterirdischen Kaserne mehrere originale Wandmalereien entdecken.
Fahrzeit ca. 8,5 Std., Hotel, -/-/-.
2. Tag
Museum Brücke von Vroenhoven, Fort Loncin und Fort Eben-Emael
Heute besichtigen Sie zunächst das interaktive Erlebniszentrum De Brug bei der Brücke und Vroenhoven. Es widmet sich den Ereignissen in der Umgebung der Brücke zu Beginn des II. Weltkrieges in Belgien sowie der Bedeutung des Albertkanals und der Binnenschifffahrt.
Danach erwartet Sie das Fort Loncin, welches zu den zwölf Forts des Festungsgürtels von Lüttich gehörte. Am 15. August 1914 durchschlug eine Granate der „Dicken Bertha“ die Gewölbedecke und explodierte in der Munitionskammer. 350 der 500 Insassen kamen ums Leben. Das Fort wurde in dem Zustand belassen, in dem es sich nach der verheerenden Explosion befand. Es zeigt so dem interessierten Besucher, unter welchen widrigen Bedingungen ein Soldat vor hundert Jahren seinen Dienst leisten musste. Sie haben die Möglichkeit, original nachgebildete Räume, wie den Raum von General Leman, das Offizierskasino, eine Bäckerei und Soldatenstuben zu besichtigen. Zudem werden Ihnen diverse Inszenierungen, u. a. die Nachempfindung der Explosion vom 15. August 1914 dargeboten.
Am Nachmittag besuchen Sie das Fort Eben-Emael. Es befindet sich zehn Kilometer südlich der niederländischen Stadt Maastricht auf dem St.-Pieter-Berg, oberhalb des westlichen Ufers der Maas. Unterhalb des Forts zweigt der Albert-Kanal von der Maas in Richtung Antwerpen ab. Der Kanal durchbricht den St.-Pieter-Berg in einem 65 Meter tiefen Einschnitt und bildet damit einen der Festungsgräben. In gewisser Hinsicht ähnelt das Fort den gleichzeitig errichteten Anlagen der französischen Maginot-Linie. In anderen Details wiederum weicht es davon ab. Der Grundriss des Forts bildet ein unregelmäßiges Fünfeck mit einer Fläche von 0,75 km². Mit dieser Form wurde die Tradition der französischen Festungsbauer des 16. und 17. Jahrhunderts fortgeführt. Etwa 0,45 km² bilden die Oberfläche des Forts. Diese Ausdehnungen machten Eben-Emael zum größten gebauten Fort Europas der damaligen Zeit. Die strategische Aufgabe des Forts war es, einem eventuellen Angreifer aus dem Osten längere Zeit Widerstand entgegenzusetzen, bis der Beistand der Alliierten wirken konnte. Dazu sollte es mit seinen Kanonen die Brücken über den Albert-Kanal sichern, über welche die drei Straßen von Maastricht heraus in Richtung Belgien führen. Das Fort wurde im Angriff vom 10. und 11. Mai 1940 von der deutschen Wehrmacht eingenommen. Dabei kamen Lastensegler und erstmals, die den Belgiern bis dahin unbekannten, Hohlladungen zum Einsatz. In der unterirdischen Kaserne wird mit originalen Ausrüstungsgegenständen, Figuren und Soundeffekten der Alltag in der Festung nachgestellt.
Fahrzeit ca. 1,5 Std., Hotel, F/L/-.
3. Tag
Armeemuseum Brüssel und Fort Liezele
Sie fahren nach Brüssel und besuchen das königliche Armeemuseum. Das Musee Royal de l'Armee et d'Histoire Militaire ist mit ca. 100.000 Ausstellungsstücken eines der größten Museen für Militär- und Kriegsgeschichte. Es befindet sich in einem Flügel des Jubel-Palastes, dessen Bau 1888 im Bau begann und der provisorisch für die Weltausstellung 1910 fertiggestellt wurde. Es hat riesige Hallen mit schönen Glaskuppeln, verwinkelten Gängen, Türmen und Innenhöfen. Die größte Halle des Museums gehört den Fliegerkräften und zwar keineswegs nur den belgischen. So sind unter anderem ein schwedischer Draken, eine amerikanische C-119 Flying Boxcar und eine Mi-24 Hind der Nationalen Volksarmee (NVA), eine belgische F-16, eine finnische F-86 Sabre und eine sowjetische MiG-23 ausgestellt. Dem Besucher bietet sich so ein repräsentativer Querschnitt der Militärflugzeugtechnik nach dem II. Weltkrieg. Der zweitgrößte Raum ist dem I. Weltkrieg gewidmet und zeigt vor allem eine Vielzahl an Geschützen. Daneben können in Vitrinen Uniformen nahezu aller Teilnehmerstaaten bestaunt werden. Im Innenhof befindet sich die Panzersammlung. Die meisten der ausgestellten Großgeräte standen in belgischen Diensten, z. B. der Sherman Firefly, der M-24, der M-47, der Gepard sowie der Skorpion. Aber auch einige Panzer anderer Nationen sind zu sehen, darunter ein sowjetischer Josef Stalin 3 und ein T-34/85. Ganz anders wirkt der Ausstellungsteil über die Besetzung Belgiens durch die Deutsche Wehrmacht und über den II. Weltkrieg. Hier werden in moderner Präsentation sehr viele Aspekte dieser Zeit dargestellt: Belgische Soldaten auf beiden Seiten, Unterdrückung und Deportation, Luftkrieg und Befreiung. Selbst ein Stück eines Flakturms mit Vierlings-Geschütz und Besatzung wurde nachgebaut.
Im Anschluss geht es weiter nach Puurs. Dort werden Sie das Fort Liezele besuchen. Das 1908 erbaute Fort lag im äußeren Verteidigungsring der Stadt und ist heute das Besterhaltenste und Vollständigste der ehemaligen Festung Antwerpen. Es wird von der Gemeinde und dem Verein Puurs Fort Liezele rekonstruiert. Seit 1995 steht das Fort Liezele unter Denkmalschutz und wird systematisch wieder zu alter Funktion gestaltet. Das heute angesiedelte Museum zeigt sehr authentisch, wie es zur damaligen Zeit vor sich ging (Truppenzimmer, Krankenstation, Kommandoposten und alte Geschützstellungen). Am Nachmittag Weiterfahrt nach Ostende.
Fahrzeit ca. 3,5 Std., Hotel, F/L/-.
4. Tag
Batterie Hundius, Atlantikwallmuseum Raversijde, Memorial IJzertoren, Yserturm und Lange Max Museum
Zuerst erkunden Sie heute die Batterie Hundius. Sie liegt an der Hafeneinfahrt Ostendes, direkt neben dem Fort Napoleon und der Luftwaffenstellung „Halbmond“. Die Batterie galt einst als ein beispielhaftes Werk einer Marine-Küsten-Batterie mit einem zentral gelegenen Leitstand und den dahinter angeordneten Mannschafts- und Munitionsbunkern. Gleich in der Nähe befindet sich der Mörserbunker M19, Regelbau 633.
Im Anschluss besichtigen Sie das Atlantikwallmuseum Raversijde. Mehr als 60 Bunker, Beobachtungsposten, Geschützstellungen sowie zwei Kilometer offene oder unterirdische Gänge bilden eine der am besten erhaltenen Befestigungsanlagen des Atlantikwalls aus dem II. Weltkrieg. Für die Erkundung des weitläufigen Freilichtmuseums Raversijde in Ostende ist ausreichend Zeit eingeplant. Dabei können Sie zahlreiche, wieder in den ursprünglichen Zustand versetzte Konstruktionen besichtigen. Sie liegen heute in den naturgeschützten Dünen. Die Wehranlage, teilweise schon aus Zeiten des I. Weltkrieges, ist besonders gut erhalten geblieben, weil sich der belgische Prinz Karl systematisch jedem Versuch des Abbruchs widersetzt hat. So können Besucher noch heute die Batterien Aachen und Saltzwedel/Neu Tirpitz und den Stützpunkt Bensberg mit Geschützen, Leitständen, Scheinwerferanlagen in Originalpositionen erkunden.
Im Anschluss fahren Sie nach Diksmuide an der Yser, wo Sie das Memorial IJzertoren besuchen. Das Mahnmal ist ein 84 Meter hoher Turm und erinnert an die gefallenen flämischen Soldaten aus dem I. Weltkrieg. Im Jahr 1930 wurde der Turm eingeweiht und entwickelte sich schnell zum Versammlungsort für die Anhänger der Flämischen Bewegung. 1946 wurde er bei einem Sprengstoffanschlag zerstört. Aus den Trümmern errichtete man 1950 das Siegestor, welches Sie ebenfalls besichtigen können.
Der 1965 neu errichtete Yserturm beherbergt heute auf 22 Etagen eine Ausstellung über den I. Weltkrieg. Hauptaugenmerk sind die deutsch-flämischen Konfrontationen im I. Weltkrieg. Sie können sich diverse Dioramen ansehen, die das Leben eines flämischen Soldaten an der Front darstellen. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Museums liegt auf der Darstellung der Entwicklung der Flämischen Bewegung mit dem einhergehenden Nationalismus. Von der Dachterrasse bietet sich ein toller Ausblick über die Region von Nieuwpoort an der Küste bis Ypern und Ploegsteert.
Ihr letztes Reiseziel an diesem Tag ist das „Lange Max Museum“ in Koekelare. Es erhielt seinen Namen nach dem deutschen 38-cm-SK L/45 Geschütz (Langer Max), von dem sich noch Überreste der Stellung (einstige Batterie Pomern) in der Nähe erhalten haben. Das Museum thematisiert die deutsche Besetzung des Ortes im I. Weltkrieg, der für die Umgebung des Ortes auch einen Nutzen brachte, da die Bevölkerung durch die Produktion und Beschaffung des Nachschubes Arbeit hatte. Die Ausstellungen beschäftigen sich zudem mit der nötigen Logistik hinter der Front und informieren über die Ingenieursleistung des Geschützes, welches in der Lage war, Ypern und Dünkirchen zu beschießen.
Fahrzeit ca. 2 Std., Hotel, F/L/-.
5. Tag
Museen „For Freedom“ und „MHM44“
Sie fahren nach Knokke-Heist an der belgische Nordseeküste und besuchen das „For Freedom“ Museum. Es widmet sich den letzten Tagen des II. Weltkrieges in dieser Region und stellt anhand von Bunkernachbauten und Ausstellungsstücken sowohl optisch als auch akustisch die Geschehnisse dieser Zeit nach.
Von der Küste geht Ihre Reise dann weiter in die belgischen Ardennen. Das Museum „MHM44“ widmet sich mit seinen umfangsreichen Sammlungen der Geschichte der Schlacht von Manhay vom Dezember 1944 bis zur Befreiung der letzten Orte in der Umgebung im Januar 1945. Die multimedialen Ausstellungen dokumentieren die Geschehnisse während der Ardennenschlacht und der beteiligten Divisionen, es wird jedoch auch vom Leiden der zivilen Bevölkerung erzählt. Im Außengelände des Museums ist ein Panzerkampfwagen V „Panther“ ausgestellt.
Bevor Sie das Hotel erreichen ist noch ein Halt am Denkmal ein Tiger II (Königstiger) bei La Glaize geplant.
Fahrzeit ca. 4,5 Std., Hotel, F/-/-
6. Tag
Museum Bastogne Barracks, Militärmuseum Diekirch
Sie fahren nach Bastogne und besuchen das Museum Bastogne Barracks. Dort befand sich während der Ardennen-Offensive 1944 das Hauptquartier von General McAuliffe. Ein Dokumentationszentrum stellt anhand zahlreicher Exponate und Nachbildungen die Geschehnisse dieser Zeit nach. Zudem gibt es hier Ausstellungshallen mit Fahrzeugen und das Vehicle Restoration Center, wo alte Fahrzeuge restauriert werden.
Nach einem Halt am Soldatenfriedhof fahren Sie nach nach Diekirch in Luxemburg. Dort erwartet Sie das Musée National d'Histoire Militaire. Auf ca. 3.000 m² Ausstellungsfläche wird mit beeindruckenden und detailgetreu nachempfundenen Dioramen an die dramatischen Ereignisse während der Rundstett Offensive in Luxemburg erinnert. Ein kurzer Halt ist noch am Panther-Denkmal in Houffalize geplant.
Fahrzeit ca. 3 Std., Hotel, F/L/-.
7. Tag
Rückfahrt mit Besuch des Soldatenfriedhofes in Daleiden
Rückreise mit einem Halt an der Kriegsgräberstätte in Daleiden. Der Ehrenfriedhof wurde 1954-1959 zum Gedenken die Gefallenen des II. Weltkrieges im Raum Eifel-Ardennen angelegt. Mehr als 3.000 Soldaten fanden hier ihre letzte Ruhestätte.
Fahrzeit ca. 9,5 Std. F/-/-.
Hinweis:
Die ausgeschriebenen Reiseprogramme werden von uns sorgfältig vorbereitet. Bitte haben Sie jedoch Verständnis, dass Änderungen vorbehalten bleiben und der zeitliche Ablauf bzw. die Reihenfolge der Programmpunkte verändert werden kann.